“Wirtschaft im Gespräch” zu Gast bei der Airbus Aerostructures GmbH
Im Hangar 100 entwickeln im Airbuswerk junge Teams neue digitale Ideen
Das Airbuswerk in Einswarden beschreitet neue Wege, um Prozesse zur Digitalisierung und die Entwicklung kreativer Ideen gemeinsam voranzutreiben. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wirtschaft im Gespräch“, zu der die städtische Wirtschaftsförderung eingeladen hatte, konnten sich jetzt Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Nordenhamer Firmen einen spannenden Einblick in die neue Innovationsschmiede „Hangar 100“ verschaffen.
Mit der Einrichtung wurde im Airbuswerk ein Experimentierraum geschaffen, in dem junge Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit unterschiedlicher Ausbildung und Erfahrung losgelöst von ihren Betriebsabteilungen den Freiraum zur Entwicklung und Erprobung kreativer Ideen und innovativer Lösungen nutzen. Die Erkenntnisse möchte man z.B. in die weitere Prozessautomatisierung mit robotergesteuerter Produktion oder in die umfassende Integration digitaler Technologien zur Effizienzsteigerung vielfältiger Arbeitsabläufe einbringen.
„Wir entwickeln hier keine Projekte für die Schublade, sondern bearbeiten konkrete Problemstellungen und nutzerspezifische Anforderungen aus den verschiedenen Abteilungen des Werks“, stellt Philip Hasemann die Aufgabenstellung des Hangar 100 vor.
Mit dem Vortrag traf er den Nerv der zahlreich Anwesenden. Auch wenn bei Airbus Digitalisierung in ganz anderen Dimensionen gedacht wird, so ihr Tenor, beträfen die Herausforderungen der Digitalisierung doch alle Betriebe gleichermaßen.
Eingeleitet wurde die Veranstaltung mit einem geführten Rundgang durch das Airbuswerk. Dabei erhielten die Teilnehmer einen Einblick in eine der weltweit innovativsten Produktionsstätten im Bereich der integrierten Schalenfertigung, die mit modernsten automatischen Fertigungsanlagen zum Rumpfschalenbau von der Großblechfertigung bis zur Montage von komplett integrierten Rumpfsektionen ausgestattet ist.
Nach der offiziellen Begrüßung durch den Gastgeber und Standortleiter Alexander Gloxin, Airbus Aerostructures GmbH, wurde mit einem Imagefilm und einer Präsentation von Matthias Blümer, Leiter Zentrale Dienste, der Standort Nordenham mit seinem Produktportfolio und Aufgaben im Airbusverbund vorgestellt. Zum 01.07.2022 hat Airbus in der Airbus Aerostructures GmbH in Deutschland die Montage von Flugzeugrümpfen und großen Strukturbauteilen zusammengefasst. Mit diesem neuen Unternehmen, so der Standortleiter, möchte Airbus in den kommenden Jahren der großen Nachfrage nach Flugzeugen gerecht werden und die Produktion zukunftssicher ausrichten. So sieht man sich auch für die neuen Herausforderungen, die sich aus der Entwicklung und dem Bau emissionsfreier Flugzeuge ergeben, gerüstet.
Zurzeit sind hier mehr als 2.700 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Komponentenfertigung, den metallischen Montagen sowie in der Fertigung für den A350 tätig. „Die altersbedingten Abgänge sowie die aufgrund der großen Kundennachfrage erforderliche Steigerung der Produktionsrate sorgen für einen hohen Fachkräftebedarf in unserem Werk“, so Standortleiter Alexander Gloxin.
Wirtschaftsförderer Jürgen B. Mayer hob die große Bedeutung des Flugzeugwerks für Stadt und Region als Arbeitgeber, Auftraggeber für Handwerk und Mittelstand sowie in der Entwicklung neuer Technologien und Verfahren hervor.
Bei einem abschließenden Imbiss wurde die Gelegenheit zu Gesprächen und zum Netzwerken von den Teilnehmern des Wirtschaftstreffs ausgiebig genutzt.


Die Nietiedt Gerüstbau GmbH ist eine erfolgreiche Tochtergesellschaft der Nietiedt Firmengruppe, die im vergangenen Jahr ihr 80-jähriges Betriebsjubiläum feierte. Ursprünglich in der Vorkriegszeit als kleiner Malerbetrieb in Wilhelmshaven gegründet, wird die Unternehmensgruppe heute in der dritten Generation geführt.
Tom Nietiedt stellte im Rahmen einer Präsentation die Entwicklung sowie die Geschäftsbereiche der Firmengruppe vor. Neben der Nietiedt Gerüstbau GmbH, mit Leistungen im Gerüst- und Spezialgerüstbau, gehört die Nietiedt GmbH mit der Oberflächentechnik, den Malerbetrieben sowie der Dämm- und Putztechnik zu der bundesweit im Bau-, Ausbau- und Sanierungshandwerk agierenden Unternehmensgruppe. Insgesamt beschäftigt die Firmengruppe an 12 Standorten ca. 610 eigene Mitarbeiter, ihre Kunden kommen aus dem gesamten Bundesgebiet und dem europäischen Ausland. Der hohe Standard der Arbeitssicherheit im Gerüstbau wurde bei einer Vorführung auf dem Betriebsgelände demonstriert, „denn wir sind für die Gesundheit unserer Mitarbeiter verantwortlich“, so Tom Nietiedt.
Das Premium AEROTEC (PAG) Werk Nordenham ist weltweit der modernste Pro-duktionsstandort im Bereich der integrierten Schalenfertigung. Direkt an der Weser gelegen ist der Standort integraler Bestandteil der Region und schöpft täglich aus den in über 75 Jahren Flugzeugbau gesammelten Erfahrungen. Der Standort verfügt derzeit über eine Produktionsfläche von 600.000 m² und beschäftigt rund 3.100 Mit-arbeiter. Mit der Akquisition kompletter Sektionen für die Airbus Programme A350XWB und A330 ist dem Premium AEROTEC Werk in Nordenham der Schritt von der Schalenmontage zum Sektionsbau gelungen.
Mit einer Präsentation informierte Cord Siefken über Premium AEROTEC mit seinen sechs Standorten. Im Mittelpunkt seiner Erläuterungen zum Werk Nordenham stan-den die Komponentenfertigung, die metallische Montage und die Produktion des A350 mit der Verarbeitung des Werkstoffs CFK. Neben seiner technologischen Kom-petenz, u.a. im Streckziehen, in der Klebtechnik oder bei Leichtbaumaterialien und Verbundwerkstoffen, muss sich das Werk in Zukunft auch zahlreichen Herausforde-rungen stellen: Der zunehmende Wettbewerbsdruck zwingt zur steten Weiterentwick-lung der Fertigungstechnologien und zu weiteren Anstrengungen in der Kostensen-kung. Die fortschreitende Digitalisierung und die wachsende Anzahl an Ruheständ-lern machen bei den Nordenhamer Flugzeugbauern besondere Anstrengungen in der Personalgewinnung und –qualifizierung erforderlich.















